Alfred Jansenberger ist seit dem 1. Februar 2025 nicht mehr für den Fachverband SHK NRW tätig. Bitte richten Sie Ihre Anfrage an das Team Betriebswirtschaft unter oben stehenden Kontaktdaten.
Azubikosten-Assistent
Das Excel-Tool „Azubikosten-Assistent“ des Fachverbandes gibt Hilfestellung rund um das Thema Kosten der Ausbildung. Er zeigt die Kosten in den einzelnen Lehrjahren und informiert über die Möglichkeiten zum Umgang mit damit. Die Zahlen lassen sich an den eigenen Betrieb anpassen.

Ausbilden – Koste es, was es wolle!
Wer morgen Fachkräfte haben will, muss heute ausbilden. Daran führt kein Weg vorbei. Es geht an der Stelle um die langfristige Zukunftsfähigkeit des Betriebes. Ausbilden kostet allerdings Zeit und Geld, mitunter auch Nerven. Keiner dieser drei Punkte darf vom Ausbilden abhalten. Es ist allerdings wichtig, sich damit intensiv auseinanderzusetzen. Nachfolgend machen wir das mit den Kosten und geben interessierten Betrieben eine Hilfestellung an die Hand.
Wie werden Ausbildungskosten in der Kalkulation berücksichtigt?
Unser Excel-Tool „Azubikosten-Assistent“ hilft mit den Kosten der Ausbildung in den einzelnen Lehrjahren umzugehen. Grundsätzlich stehen für Ausbildungsbetriebe zwei Wege zur Verfügung:
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Berücksichtigung der Ausbildungskosten im Vollkostensatz
Solange der Azubi auf den Baustellen nur zuschaut und keine Produktivität erzielt, kann er auch nicht in Rechnung gestellt werden. Das gilt insbesondere in den beiden ersten Lehrjahren. In der Situation werden die Ausbildungskosten in den Vollkostensatz eingerechnet. Das führt zu einer Erhöhung der Kalkulationswerte (Stundenverrechnungssatz, Materialaufschlag etc.). Dafür zeigt der Azubi-Assistent die Kosten in den einzelnen Lehrjahren.
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Berechnung des Auszubildenden als eigene Rechnungsposition
Sobald der Auszubildende tatkräftig mitarbeitet, darf er auch berechnet werden. Tatkräftige Mitarbeit liegt vor, wenn dadurch eine Zeitersparnis erreicht wird, wovon letztlich auch der Kunde profitiert. Die Abgrenzung ist nicht immer einfach und zieht häufig Diskussionen mit dem Kunden nach sich.
Als Richtwert können Betriebe je nach Ausbildungsjahr 45 bis 75 Prozent des jeweiligen Monteur-Verrechnungssatz zugrunde legen. Diese Werte wurden ursprünglich in einem Erlass des Bundesministeriums für Wirtschaft und Finanzen genannt und finden sich seither auch regelmäßig in den Broschüren der Verbraucherzentralen. Alternativ kann auf Umfrage-Ergebnisse des Fachverbandes zurückgegriffen werden. Die dort ermittelten Werte können als Durchschnittswerte der jeweiligen Region angesehen werden.
Der Azubi-Assistent besteht aus den folgenden Tabellenblättern:
- Deckblatt
- Zeiten
Ausgehend von den Kalendertagen des Jahres werden hier die bezahlte Zeit (Ausbildungsvergütung), die Anwesenheitszeit im Betrieb und die abrechenbare Zeit bei Kunden ermittelt. - Kosten
Hier werden die Kosten für die einzelnen Lehrjahre ermittelt. - Abrechnung
Hier werden die Grundsätze für die Weiterberechnung von Lehrlingen dargestellt. - Weiterberechnung
Hier wird dargestellt, wieviel der Kosten pro Lehrjahr und insgesamt an Kunden weiterberechnet werden können. Durch eine Gegenüberstellung der Gesamteinnahmen und der Gesamtkosten ergeben sich die effektiven Ausbildungskosten. - Sozialabgaben
Hier findet sich eine Zusammenstellung der Sozialabgaben, die bei der Ermittlung der Lehrlingskosten zu beachten sind.
Das Tool ist so gestaltet, dass durch Eingabe von betriebsspezifischen Daten, die Werte für den eigenen Betrieb ermittelt werden können. Für die gesamte Arbeitsmappe gilt, dass die rot markierten Zahlen überschrieben werden können. Die anderen Werte sind zur Sicherung der Formeln geschützt.
Fazit zum Thema Ausbildungskosten
Umfragen bei Betrieben zeigen, dass sich die Personalgewinnungskosten für einen qualifizierten neuen Mitarbeiter rasch auf 10.000 Euro und mehr belaufen. Die Einarbeitungszeit ist dabei noch nicht berücksichtigt. In Anbetracht dieses immensen Aufwandes, den Betriebe für neue Fachkräfte treiben müssen, rechnet sich die Ausbildung trotz der anfänglich hohen Kosten auf jeden Fall, wenn der Betrieb den Auszubildenden nach der Ausbildung als Fachkraft übernehmen kann.
Hinweis: Der Download des Tools ist nur sichtbar/möglich für eingeloggte Innungsfachbetriebe.
